Gute Weine: Woran erkennt man sie?
Ein guter Wein ist wie ein Kunstwerk. Eine Struktur und viele Facetten. Wenn alle Details stimmen, entsteht ein harmonisches Ganzes, das alle Sinne erreicht.
Weinmessers Weinsortiment mit wenigen Worten umschrieben: Reich an Geschmacksnuancen, die vielfältigen Anbaugebieten und Rebsorten entspringen. Als diplomierte Sommeliers und Weinakademiker bringen Christian und Doris Kohlgruber beim Erkunden edler Tropfen ihre geschulten Sinne ins Spiel. Einschenken, betrachten, riechen, schmecken.
Was einfach nur nüchtern klingt, ist in Wirklichkeit ein von Passion bestimmtes Ritual, das bei den Weinexperten in Schenna an der Tagesordnung steht. Für Weinliebhaber kommt das Erkunden von Wein einer Schatzsuche gleich. Eine Reihe von Faktoren wird unter die Lupe genommen. Stimmt das Zusammenspiel, ist der Wein ein guter Wein. Auch Sie möchten ein Stück vom Glück entkorken? Mit unseren Tipps werden Sie es finden!
In der Fülle des Weinangebots den “Guten” zu finden, ist ein spannendes Abenteuer, das mit einem Blick auf die Flasche beginnt. Das Design löst unweigerlich ein Gefühl im Auge des Betrachters aus. Auch hier gilt: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Aufmachung erzählt nicht alles über die Qualität. Die grundlegenden Bewertungskriterien für Wein sind andere: Farbe, Geruch, Geschmack und Struktur.
Ein guter Wein ist frei von Trübstoffen und präsentiert sich mit klarer, leuchtender Farbe. Der erste optische Eindruck ist intensiv und lebendig. Die Farbe variiert je nach Rebsorte und Alter. Je heller, desto leichter, je dunkler, desto kräftiger - und älter. Alles klar? Dann bringen Sie Ihre Nase ins Spiel.
Schwenken Sie das Glas und lassen Sie das Bouquet mit seinen Aromen auf sich wirken. Guter Wein beeindruckt mit einem angenehmen, komplexen und mit Aromen ausgeschmücktem Duft. Sie entdecken oder “erriechen” feine Noten von Blüten, Beeren, Früchten oder Gewürzen? Dann sind Sie einem guten Tropfen auf der Spur. Je länger der Duft in der Nase anhält, desto hochwertiger ist der Wein in der Regel.
Der Geschmack eines guten Weines ist je nach Vorliebe subjektiv. Dennoch gibt es auf der Zunge und im Gaumen ein Indiz für guten Wein. Eine harmonische Balance zwischen Süße, Säure, Tanninen und Alkohol zeugt von guter Weinqualität. Der Nachgeschmack, im Weinjargon auch als Abgang, Finale oder Nachhall bezeichnet, ist ein bedeutender Qualitätshinweis für sich. Je länger und harmonischer der Nachhall, desto besser der Wein. Was aber spielt im Werdegang guter Weine mit?
Weinqualität beginnt im Weinberg. Ein Winzer, der Handarbeit und respektvollen Umgang mit der Natur in seiner Philosophie verankert, eine exzellente Weinberglage, gute Witterungsbedingungen und strenge Kontrollen im Weinberg und im Keller sind bedeutende Faktoren für gute Weinqualität.
Und welche Rolle spielen Alter und Lagerung? Fakt ist: Es gibt gute Weine mit Lagerfähigkeit, die über Jahrzehnte reicht und gute Weine, die innerhalb weniger Jahre genossen werden sollten. Damit der Wein eine lange Lagerung unbeschadet und qualitätsfördernd übersteht, sollte er weder zu warm noch zu hell schlummern. Eine Temperatur von 10 bis 12 Grad und ein dunkles Lagerambiente mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent sind Lagerungsbedingungen, die Weine in höchste Qualitätsform bringen.
Die zentralen Beurteilungskriterien für Wein kennen Sie bereits: Aussehen, Geruch, Geschmack und Gesamteindruck. Doch wie gehen die Experten bei einer Weinprobe systematisch vor? Grundlage aller angewandten Bewertungssysteme ist das sogenannte COS-System. COS steht für Color (Farbe), Odor (Geruch) und Sapor (Geschmack).
Der Bereich Color wird mit Punkten von 0 bis 2 bewertet, während beim Geruch die Höchstbewertung bei 6 Punkten liegt. Je ausgeprägter, feiner und charakteristischer der Duft, umso besser die Weinqualität. Hochwertiger Wein offenbart vielfältige Aromen. Besonders positiv beurteilt werden die sogenannten Sekundäraromen (Ananas, Brot, Mango, Papaya und Fruchtiges mehr) und Tertiäraromen (getrocknetes Obst, Kaffee, Rauch, Schokolade, Vanille & Co), die bei der Reifung und vor allem beim Ausbau in Holzfässern entstehen.
Der Bereich Sapor und mit ihm das Zusammenspiel von Süße, Säure und Tanninen ist maximal 8 Punkte wert. Zum guten Schluss ist das Urteil über den Gesamteindruck gefragt. Ist er maximal überzeugend, erreicht er die Bestnote 4. Und mit wie vielen Punkten steht guter Wein am Ende da? Ein Blick auf das Auswertungs-Schema zeigt’s:
weniger als 10 Punkte: „fehlerhaft“
10 bis 12 Punkte: „nicht zufriedenstellend“
12 bis 14 Punkte: „gut“
14 bis 16 Punkte: „sehr gut“
16 bis 18 Punkte: „ausgezeichnet“
18 bis 20 Punkte: „Spitzenqualität“
Die Weinexperten vom Weinmesser wünschen spannendes Stöbern im Spektrum “Gut bis Spitzenqualität”!
Sie sind auf dem Gebiet der Weinbewertung noch nicht auf dem Profi-Level angelangt, möchten aber dennoch einen guten Tropfen servieren? Beherzigen Sie in erster Linie einige ganz simple Tipps:
- Die wichtigste Regel: Bei der Auswahl des Weines führt kein Weg an der eigenen Nase und am eigenen Gaumen vorbei. Egal, welche Bewertung und wie viele Medaillen ein Wein eingefahren hat - er muss Ihnen schmecken!
- Lesen Sie aufmerksam die Etikette - Qualität versteckt sich schon mal im Kleingedruckten. Das Wein-Etikett gibt Aufschluss über Winzer, Anbaugebiet, Rebsorte, Jahrgang, Alkoholgehalt und Süßegrad.
- Kosten Sie Ihre Freude beim Weineinkauf aus. Lassen Sie sich fachkundig beraten und hören Sie ruhig auch einmal auf Ihr Bauchgefühl.
- Genießen Sie als Gast im Weinmesser das vielfältige Erkundungsprogramm rund um den edlen Rebensaft. Von der Weinbergbegehung bis hin zur Weinverkostung sammeln Sie spannendes Wissen und sinnliche Eindrücke, die Sie auf dem Weg zur kompetenten Weinbewertung garantiert sattelfest machen.
Ein guter Wein ist wie ein Kunstwerk. Eine Struktur und viele Facetten. Wenn alle Details stimmen, entsteht ein harmonisches Ganzes, das alle Sinne erreicht. Lernen Sie im Weinmesser die mannigfaltigen Spielarten des Weines kennen. Wir begleiten Sie auf Ihrem Erkundungstrip - faszinierenden Düften, Aromen und Nuancen entgegen!
Ihre Doris