Die Geschichte des Weinmessers
Dem Geheimnis rund um unseren Namen auf der Spur. Hat der alte Handwerksberuf des Weinmessers tatsächlich etwas mit unserer genussorientierten Philosophie zu tun? Die Antwort liegt in der fernen Vergangenheit. Kommen Sie mit uns auf eine spannende Entdeckungstour!
Wussten Sie, dass die Lebenslust und Leichtigkeit, die unserem stilvollen Hotel innewohnen, auf Geschichte erbaut sind? Moderner Lifestyle und die innovative Art des Genießens entspringen im Hotel Weinmesser einer Vergangenheit, die es wert ist, beleuchtet zu werden.
Schließlich geht es um nichts Geringeres als um den Namen des 1. Weinhotels in Südtirol. Er kommt nicht von ungefähr, sondern geht zurück auf einen alten, längst ausgestorbenen Handwerksberuf. Altes Handwerk und unser Genuss versprechendes Urlaubszuhause gehören tatsächlich zusammen. Kommen Sie mit uns dieser spannenden Verbindung auf die Spur!
Der Weinmesser war ein von den Behörden eingesetzter Beamter, der dafür Sorge trug, dass beim Abfüllen und Aufladen des Weines alles exakt nach Maß über die Bühne ging. Wer diesem alten Handwerker auf die Finger schauen will, muss 200 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen. Dass dem Weinmesser wahrlich genau auf die Finger geschaut wurde, verrät die Tatsache, dass nur völlig unbescholtene und gut situierte Männer gerichtlich als Weinmesser beeidet wurden. Ehrlichkeit war Tugend Nummer eins.
Schenna hatte – wie jede andere Gemeinde des Burggrafenamtes auch – seinen eigenen Weinmesser. Er allein war befugt, den Wein beim Winzer aufzuladen und beim Wirt einzukellern, nachdem der „Neue“ auf den Trestern gegoren hatte. Was sich einfach und unspektakulär anhört, war fachmännische Maßarbeit. Sie möchten die Vergangenheit aufrollen und dem Weinmesser über die Schulter schauen? Lernen Sie mit uns seine Aufgaben und Requisiten kennen.
Ziel war es, jede Art von Betrug auszuschließen. Auf der Seite des Winzers wie auf der Seite des Käufers. Der Weinmesser war vertrauenswürdiger Garant für reine Geschäfte. Ihm oblag das Eichen der Fässer und der im Weinbau verwendeten Geschirre. Er nutzte dafür seine eigenen, meist aus Holz gefertigten Maße, die von Zeit zu Zeit mit den im Meraner Kelleramt aufbewahrten Originalmaßen abgeglichen wurden.
Einmal im Jahr kamen dann auch alle zum Abfüllen und Einkellern erforderlichen Geräte zum Einsatz. Die da wären? Ein Hahn zum Ablassen des Weines, ein Bottich, um den Wein aufzufangen, eine Leiter, um die Fässer zu erklimmen und ein Trichter, der keinen Tropfen verloren sein ließ. Apropos Tropfen – auch auf der Kleidung des Weinmessers sollte sich kein Tropfen verlieren. Denn er verrichtete seine Arbeit nie ohne die Weinmesser-Lederschürze.
Nach getaner Arbeit war das Maß dann wohl einerlei. Denn nach dem Aufladen des Weines wurde in der Stube des Weinbauern traditionsgemäß ein Mahl aufgetischt, zu dem der Weinmesser geladen war. Wir kommen nicht umhin zu denken, dass dabei auch ausreichend gute Tropfen geflossen sind.
Warum sich der Weinmesser jedes kulinarische Häppchen aus unserer Sicht redlich verdient hat? Weil er ein hohes Maß an Verantwortung trug. Er haftete für fehlerhafte Messungen und für alle Schäden, die beim Aufladen, Abladen und Einkellern entstanden sind. All das machte ein gutes Glas Wein nun wett!
Das Frühjahr war für den Weinmesser die ertragreichste Zeit im Jahr. Abfüllen, aufladen, einkellern, und dann? Für den langen Rest des Jahres war er auf einen Nebenverdienst angewiesen. Bis die Einführung des metrischen Maßes und die Einrichtung der staatlichen Eichämter am Ende des 19. Jahrhunderts den Beruf des Weinmessers überflüssig machten.
An einigen Orten im Burggrafenamt besaß der eine und andere Weinmesser ein kleines Gut, das er im Sommer bewirtschaftete. Damit war nicht nur sein Nebenerwerb gesichert, sondern er hatte auch sein eigenes Heim. Diese einst von Weinmessern bewirtschafteten Höfe sind heute noch als „Weinmesserhöfe“ bekannt. Wir sind einer davon!
Der Weinmesser in Schenna. Das Geheimnis rund um unseren Namen ist hiermit gelüftet. Auf unserem Grundstück war bereits vor 200 Jahren ein Fachmann in Sachen Wein am Werk. Dieses Werk setzt sich bis in die Gegenwart fort. Die Lederschürze haben wir gegen flauschige Bademäntel eingetauscht und so manche Gerätschaft gegen charmante Accessoires.
Doch Winzer gehören nach wie vor dazu. Und Expertise ist Teil unserer Philosophie. Wir haben Sinn für gute Tropfen und für das richtige Maß. Genuss wird am Wohlgefühl unserer Gäste gemessen. Wir füllen Auszeitfreuden ab und kellern Glücksmomente ein. Wenn das keine Brücke in die Vergangenheit ist!? Kommen Sie auch dem Weinmesser von heute auf die Spur. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sie möchten noch mehr über den alten Beruf des Weinmessers erfahren? Lesen Sie alle Details auf alten Dokumenten nach. Sofern Sie die Schriftzeichen aus jener Zeit entschlüsseln können. Viel Spaß beim Knobeln - einen Versuch ist es wert!
Ihre Doris