Auf der Suche nach dem besten Lagrein Südtirols?
Ein Tropfen, der lange Zeit ein Schattendasein führte, bis er fast gänzlich von der Bildfläche verschwand. Und dann die Entwicklung zum Star.
Ein Tropfen, der lange Zeit ein Schattendasein führte, bis er fast gänzlich von der Bildfläche verschwand. Und dann die Entwicklung zum Star. Die turbulente Geschichte des Lagreins hat viele Kapitel. Heute hat der im wahrsten Sinne des Wortes legendäre Wein einen Charakter, der ihn zum Aushängeschild der Südtiroler Weinwelt macht.
Versteht sich von selbst, dass dieser populäre Tropfen - übrigens ein enger Verwandter von Vernatsch und Teroldego - auch im Weinmesser auf spannende Art und Weise mitmischt. Entdecken Sie weltweit einzigartige Lagrein-Schätze in unserem Weinkeller und in unserer Vinothek. Mit Lagrein im Gaumen wird jeder Ort im Weinmesser zum wunderbaren Place to be. Genießen Sie Ihr “lagreines” Vergnügen.
Qualität beim Namen nennen: Lagrein. Woher der Name kommt, ist nicht eindeutig belegt. Vermutet wird, dass er sich von “Vallagarina” ableitet, dem südlichen Teil des Etschtales, der von Trient bis an die Provinzgrenze reicht. Das parallel zum Gardasee verlaufende Vallagarina-Tal ist seit jeher vom Weinbau geprägt.
Das eine wird vermutet, das andere ist gewiss: Unbestritten ist, dass es sich beim Lagrein um eine autochthone Rebsorte handelt. Bezeichnend für die Heimat des Lagreins sind: warmes, mediterranes Klima und lehmhaltige, wasserdurchlässige Böden. Im Bozner Talkessel, im Unterland und im Trentiner Gebiet der Etsch entlang liegen Wiege und Heimat des Lagreins. Und der Ursprung seines Namens.
Die spät reifenden Beeren sind braunschwarz gefärbt, mittelgroß und haben eine vergleichsweise harte Beerenschale. Das Fruchtfleisch ist saftig und von fruchtigem Geschmack. Aus der Summe dieser Beereneigenschaften lässt sich Großartiges keltern. Die Rebsorte mit Südtiroler Wurzeln ergibt vorwiegend kräftige, dunkle und charaktervolle Rotweine. Somit ist klar: Lagrein ist eine Rebsorte mit Klasse.
Sie lieben dichte, tanninreiche Weine mit markanter Gerbstoffstruktur? Dann schafft es der Lagrein, Sie selig zu stimmen. Der hochwertige Tropfen, der vor allem auf Reben mit mäßigem Wachstum gedeiht, entwickelt durch den Ausbau im Holzfass seine volle Kraft. Der Boden steuert die lagreinspezifischen Bedingungen zur Besonderheit des populären Rotweins bei.
Karge Böden mit hohem Kies- und Schotteranteil sind der sprichwörtliche Nährboden für ausgesprochen elegante Weine. In den besten Lagen hat der spät reifende Lagrein genügend Zeit, um die typischen dunklen Fruchtaromen sowie reife Gerbstoffe auszubilden. Strenge Erziehung ist der andere Part im Werdegang des Lagreins. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Konsequente Ertragsreduzierung ist notwendig, um maximal extraktreiche Trauben zu lesen.
Lagrein gibt es fast ausschließlich in Südtirol. Als sich Ende der 80er-Jahre zunehmend mehr Kellereien von der reinen Mengenproduktion distanzierten, feierte der bis dato im Schatten stehende Lagrein ein wahres Comeback. Angebaut wird er in der Talsohle rund um die Stadt Bozen mit Ausdehnung nach Eppan, Kaltern, Tramin und Auer. Weiter reicht die Präsenz der besonderen Rebsorte kaum.
Der Anbau in Zahlen: Von den weltweit 850 Hektar, auf denen Lagrein kultiviert wird, entfallen etwa 530 Hektar auf Südtirol. Das Land, das den hohen Lageansprüchen der Rebsorte entspricht. Die da wären? Wie gesagt, liebt der Lagrein warmes, mediterranes Klima und lehmhaltige, wasserdurchlässige Böden. Der Bozner Talkessel und das Südtiroler Unterland mit ihren Schwemmböden und Temperaturen, die im Sommer regelmäßig an die 40 °C Marke stoßen, sind ideal für den brillanten Lagrein.
Ein Blick in die Zeit der Anfänge: Die wahrscheinlich berühmteste Lagrein-Lage überhaupt ist Gries, ein historischer Teil des Stadtviertels Bozens Gries-Quirein. Dokumentationen belegen, dass hier bereits Ende des 11. Jahrhunderts Weinbau betrieben wurde. Heute ist die bekannte Klosterkellerei Muri-Gries vor allem eines: Synonym für erstklassigen Lagrein.
Den Wein mit allen Sinnen unter die Lupe nehmen. Das ist es, was Weinliebhabern spannende Momente beschert. Dichtes Granatrot funkelt im Glas. Beim Lagrein fällt zunächst die intensive Farbe auf. Das Spektrum reicht von klarem Rubinrot bis zu tiefdunklem Purpurrot. Das optische Erscheinungsbild lässt bereits erahnen, was sich in diesem besonderen Tropfen konzentriert: Dichte, Fülle, Kraft.
Ein Aroma, das unverwechselbar ist. Prägend für das Bukett von Lagrein sind dunkle Beeren, Kirschen, Veilchen und häufig dezente Schokoladen- oder Tabaknoten. Am Gaumen präsentiert er sich mit mittlerer Struktur, weichem bis griffigem Tannin, erdig mineralischer Würze und langem Abgang. All das macht den Lagrein zu einem exzellenten Essensbegleiter. Rotes Fleisch, Wild, Schinken, Speck und kräftiger Käse entwickeln sich in “lagreiner” Begleitung zum unübertrefflichen Geschmackserlebnis.
Wird Lagrein im Eichenfass ausgebaut und als Riserva gekeltert, erweitern Noten von Gewürzen und Trockenfrüchten das Bukett. Der Geschmack erscheint runder, das Tannin samtiger, der Abgang aromatischer. Ein Musterexemplar aus dieser Liga: der Lagrein Riserva Abtei Muri.
Die helle, elegante Kelter-Variante: Lagrein Rosé, auch Kretzer genannt. In seiner rosafarbenen Erscheinung ähnelt der autochthone Südtiroler eher einem Weißwein als seinem intensiv roten Gegenstück. Und wie schmeckt Lagrein Rosé? Frisch, fruchtig, elegant und kompakt. Eine Spielart, die - gut gekühlt - perfekten Sommergenuss garantiert.
Ein bis zwei Jahre Reife sollte der Lagrein genießen, um in Hochform zu kommen und sein volles Potenzial zu entfalten. Eine Lagerung von vier bis zehn Jahren kann bei optimalen Bedingungen die Qualität noch toppen. Hochwertige und gut strukturierte Jahrgänge entfalten mit der Zeit eine herausragende Komplexität und Tiefe.
Edler Genuss, authentisch und bodenständig, keinesfalls plump oder einfallslos. Wer sich die Sieger der Lagrein Trophy 2023 genauer ansieht, bringt gerne alle Sinne ins Spiel, um die besten Tropfen ganzheitlich zu erleben. Spätestens dann wird klar: Im Namen steckt ein Stück Charakter: LagREIN ist ein REINES Vergnügen.
Die besten Lagrein Weine aus Bozen in Kürze präsentiert:
Weingarten Klosteranger Lagrein Riserva Südtirol DOC 2017
Klosterkellerei Muri Gries Bozen
Sattes, undurchdringliches Rubinrot mit schwarzem Kern. Fein gezeichnete Nase mit ausgeprägten Noten nach Holunderbeeren, getrockneten Tomaten, im Hintergrund feine Minzenoten, etwas Schokolade. Kompakt in Ansatz und Verlauf, zeigt zugleich auch saftige, dunkle Frucht, feinmaschiges Tannin, klar und geradlinig.
Roblinus de Waldgries Lagrein Südtirol DOC 2018
Ansitz Waldgries Bozen
Satt leuchtendes, intensives Rubinrot mit einem Hauch Violett. Ausdrucksstarke Nase, präzise nach reifen Waldbeeren, Holunderbeeren, dazu edler Holzeinsatz und ein Hauch Minze, im Nachhall auf Milchschokolade und Pflaumen. Am Gaumen strahlend und geschliffen, breitet sich mit enormer Finesse über die Zunge, dazu eng verwobenes Tannin, mit festem Druck im Finale.
Lamarein Vino Rosso Da Uve Stramature 2019
Erbhof Unterganzner, Kardaun
Leuchtendes Rubinrot. In der Nase duftend, nach reifen Kirschen, reifen Himbeeren, feiner Minze, nach frisch gebackenem Schwarzbrot, Nussbutter, getrockneten Feigen, im Nachhall edle süße Würze. Am Gaumen mit fein cremigem Tannin, spannt sich strahlend über die Zunge, zeigt sich im mittleren Bereich noch etwas verhalten, im Finale kernig, mit Druck, gutes Potenzial.
Im Weinmesser genießt jeder gute Tropfen seinen Platz und seine besondere Aufmerksamkeit. Was die Prämierung der besten Weine betrifft, sind wir jederzeit up to date. Was aber gleichwertig neben der Bewertung durch namhafte Experten steht, ist der persönliche Geschmack.
Natürlich ist unser ganz persönlicher Lieblings-Lagrein Teil unseres facettenreichen Weinsortiments. Sie möchten seinen Charakter kennenlernen? Gerne entführen wir Sie im Rahmen Ihres Genussurlaubs entlang namhafter Kellereien und Weingüter auf die Spur von Weinmessers roten Lieblingen aus Südtirol.
Ihre Doris